PWA unter iOS - der Flash Moment

19.02.2024
Technologien Technologien Vergänglichkeit iOS PWA Safari

"Wer in der IT glaubt, dass die Dinge für die Ewigkeit sind irrt gewaltig. Programmiersprachen und Technologien unterliegen genauso dem Wandel wie alle anderen Dinge auch."

So begann ich im Oktober 2023 in diesem Blog einen Artikel zum Thema Technologien im Wandel. Gerade aktuell passiert wieder so etwas. Ich nenne es den "Flash-Moment" und bezieht sich auf sogenannte Progressive WebApps (PWA). PWAs sind an sich Webseiten, die sich auf einem Device fast so verhalten wie eine richtige App, der Nutzer bemerkt den Unterschied vermutlich gar nicht richtig.

"Flash-Moment", weil sich damit etwas wiederholt, das sich vor vielen Jahren mit Adobe Flash und dem iPhone zugetragen hat. Steve Jobs wollte kein Flash und hat es nicht auf die iOS-Plattform gelassen, was in einem zügigen Tod der Technologie endete.

PWAs werden nicht mit Objective-C oder Swift programmiert, sondern mit niederschwelligen Web-Technologien - also HTML, CSS und JavaScript. Zusätzlich können sie etwa einen persistenten Speicher im Browser nutzen, Push-Nachrichten empfangen und einige andere Dinge mehr, sind aber von den Fähigkeiten, sehr weit Weg von nativen Apps entfernt.

Apple macht im Rahmen des Digital Markets Acts (DMA) der EU in der kommenden Version von iOS eben diesen App-Typ unbrauchbar - zumindest in den Ländern der EU. Technisch vorbildlich begründet trifft es wieder eine Technologie, die nicht ganz zum Konzept von Apples App-Welt passt und wird einfach kassiert. Wie seinerzeit bei Flash, das es nie richtig auf iOS Devices schaffte und damit zum Sterben verurteilt war.

Dadurch, dass laut EU auch alternative Browser-Engines unter iOS laufen sollen, kann Apple zu Recht die Sicherheit nicht mehr gewährleisten. Als Hintergrund: Wenn Sie Firefox oder Chrome unter iOS nutzen, nutzen diese Browser bislang nicht ihre eigenen Engines, wie etw Gecko unter Firefox, sondern das WekKit von Apple. Mit dem DMA wird sich das nun ändern und Firefox kann Gecko nutzen etc.

Ich fand PWAs immer als schlechten Kompromiss. Mit dem technologischen Unterbau aus dem Web konnten sie nie mit nativen Apps konkurrieren und in Sachen Performance waren sie auch nicht wirklich brauchbar. Jeder der schon einmal mit einer PWA eine lange aber einfache Liste gescrollt hat, kennt das Ruckeln. Wenn man dann noch mehr als Listen-Scrollen machen wollte, war das Ergebnis in der Regel sehr unschön.

Mit dem Verdikt von Apple, werden viele Start-ups ernsthafte Probleme bekommen, die auf PWAs setzen. Schade auf der einen Seite für den Spirit und das Engagement, das in die Entwicklungen gelaufen ist, aber auf der anderen Seite gut für die Plattform.

Wenn man auf Technologien und Plattformen der großen Tech-Konzerne setzt, muss man sich immer bewusst sein, dass diese auch wieder verschwinden können.

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